Die Grundlagen unseres Projektes sind
Das Ziel unserer Forschungsgruppe ist es, eine programmgestützte Simulation zu erstellen, die die Prozesse innerhalb einer Volkswirtschaft als Ganzes erfasst. Als Simulationsprogramm wird VENSIM benutzt, welches aus der Familie der System Dynamics Programme stammt.
System Dynamics (SD) oder Systemdynamik ist eine von Jay W. Forrester an der Sloan School of Management des MIT entwickelte Methodik zur ganzheitlichen Analyse und (Modell-)Simulation komplexer und dynamischer Systeme. Kennzeichnend für SD ist die Identifikation und Untersuchung in sich geschlossener Wirkungsketten (engl.: feedback loops). Unterschieden werden dabei Loops mit positiven (reinforcing loops) und negativen (balancing loops) Polaritäten.
Die Darstellung in Flussdiagrammen und deren Simulation ermöglicht tieferes Systemverständnis. Lager (Stocks) und Raten (Flows) dienen dabei zur Beschreibung der Systemzusammenhänge, und zeigen, wie die Wirkungsketten zum nicht-linearen und kontraintuitiven Verhalten von Systemen führen. Spezielle Softwareprogramme wie IThink, DYNAMO, Vensim, Powersim oder CONSIDEO ermöglichen die Simulation der untersuchten Fragestellungen. Die Simulation unterschiedlicher Szenarien (Runs) fördert das Verständnis für das Systemverhalten im Zeitverlauf.Charakteristika von Modellen:
Modelle sind vereinfachte Abbilder (Darstellungen) einer komplexeren "Realität"
- Jedes Modell vernachlässigt bestimmte Aspekte des modellierten
Sachverhalts, während andere Aspekte betont oder hervorgehoben werden.
- Je nachdem, welche Aspekte vernachlässigt bzw. betont werden, kann
man denselben Sachverhalt verschieden modellieren.
- Modelle sind demnach nicht eindeutig und damit auch nicht
"richtig" oder "falsch", sondern mehr oder weniger passend.
- Inwieweit ein Modell passend ist, hängt i.a. vom Zweck des Modells
ab. Für verschiedene Zwecke sind oft verschiedene Modellierungen angemessen.
- Modelldarstellungen erfordern bestimmte Konventionen (z.B. Farben
und Symbole einer Landkarte). Bei systemdynamischen Modellen sind dies systemdynamische Darstellungs-, Benennungs- und Berechnungskonventionen. Viele Konventionen sind bereits in Simulationssoftwareprodukte "eingebaut" und damit in gewisser Weise "ausgelagert".
- Der entscheidende Schlüssel für quantitativer Modellbildung ist
die Quantifizierung: wie werden aus qualitativen Sachverhalten Zahlen? Quantifizieren setzt immer Messvorgänge (und damit Messvorschriften) voraus.
- Modell und modellierte Realität müssen auseinandergehalten werden.
Man darf Modell und Realität nicht miteinander verwechselt oder sie gleichsetzen.
- Modellergebnisse bedürfen einer Rückinterpretation in den
Sachkontext.
- Komplexere Modelle entwirft man, indem man mit möglichst einfachen
Modellen beginnt und diese sukzessive verfeinert (Modellsequenzen) oder mehrere einfachere Teilmodelle miteinander kombiniert.
- Die systemdynamische Modelliermethode ist nur eine von
verschiedenen Modelliermethoden zur Modellierung von Systemen.
Im Vordergrund stehen also:
- Simulation einzelner Teilmärkte wie Gütermarkt, Geldmarkt und Devisenmarkt
- Erstellung und Simulation einer Volkswirtschaft als Inselmodell
- Interaktion zwischen verschiedenen Inselmodellen
- Betrachtung verschiedener Szenarien
- Empirische Bewertung der Gesamtsimulation
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Berühmte Volkswirte
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